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Die KI-Agenten kommen
Das Schöne an der digitalen Transformation: Sie ist nie zu Ende. Und technischer Fortschritt nie wieder so langsam wie heute.
Das heißt im Fall der Künstlichen Intelligenz: Arbeitsanweisungen in ChatGPT eintippen ist schon wieder von gestern. Die Zukunft gehört den KI-Agenten, also autonom arbeitender Software, die mithilfe der KI fähig ist, eigenständig Aufgaben auszuführen und Entscheidungen zu treffen. Die KI unternimmt gerade den nächsten großen Schritt: vom Wissen der Sprachmodelle zu den Aktionen der Agenten.
Holger Schmidt
Verantwortlicher Redakteur für Newsletter und Verticals.
Das Ergebnis könnte eine riesige Automatisierungswelle in den Unternehmen sein, weil sich jeder Beschäftigte bald seiner eigenen Routinetätigkeiten entledigen kann. Die Agenten werden zu Mitarbeitern, die Systeme überwachen, Probleme erkennen und Korrekturen in Echtzeit vornehmen. Quasi eine virtuelle Belegschaft, die Tag und Nacht arbeitet.
Was für den Außenstehenden schon wieder wie Science Fiction klingt, hat die Softwareindustrie schon voll erfasst. Salesforce-Gründer Marc Benioff bezeichnet den Wandel zu KI-Agenten als die größte Transformation, die sein Unternehmen je erlebt habe. Salesforce beginne 25 Jahre nach seiner Gründung als Start-up wieder neu und hat dafür „Agentforce“ gebaut. Sie soll als dritte Generation der KI über das Konzept der KI-Copiloten hinausgehen und eine neue Ära präzise arbeitender, intelligenter Agenten hervorbringen, die mithilfe der generativen KI einfach per Sprache zu steuern sind. Eine Milliarde dieser KI-Agenten will allein Salesforce bis Ende des kommenden Jahres in Betrieb nehmen.
Natürlich ist Salesforce nicht allein auf die Idee gekommen. Microsoft, Google, Open AI – alle relevanten KI-Player wollen gerne diese Armee der Agenten in die Unternehmen schicken. Und natürlich daran verdienen, wenn die Agenten künftig die Arbeit erledigen und die Produktivität erhöhen. Da in den kommenden Jahren Millionen Baby-Boomer in Rente gehen, liegt in diesen Agenten sogar die Chance, deren Wissen gerade noch rechtzeitig zu erhalten und – wenn alles gut läuft – den Fachkräftemangel zumindest ein Stück weit zu kompensieren.
Für die Anwender liegt in diesen KI-Agenten die Chance, unendlich viel mühsame Routinetätigkeit endlich zu automatisieren, um sich auf Kreatives konzentrieren zu können. Im Vertrieb, in der Buchhaltung oder in der Personalabteilung.
Und wenn Sie mehr darüber wissen möchten, besuchen Sie in der kommenden Woche unsere erste F.A.Z. KI-Konferenz im F.A.Z. Tower in Frankfurt. Wir werden alle da sein und freuen uns auf Sie!
Eine Meta-Analyse von 16 Studien mit mehr als 100.000 Teilnehmern aus 26 Ländern zeigt: Frauen sind im Durchschnitt 25 Prozent weniger geneigt, KI-Tools einzusetzen, als ihre männlichen Kollegen.
Von Holger Schmidt
Die Kluft zieht sich durch alle Regionen, Branchen und Hierarchieebenen. Besonders ausgeprägt ist sie in der jungen Generation: Während 71 Prozent der männlichen Beschäftigten zwischen 18 und 24 Jahren regelmäßig KI nutzen, sind es bei den Frauen nur 59 Prozent. Die Diskrepanz zeigt sich in hochentwickelten Ländern ebenso wie in Entwicklungsländern, bei Akademikern genauso wie bei Kleinunternehmern. Die Zurückhaltung der Frauen ist auch in der Nutzung populärer KI-Plattformen zu beobachten: Bei ChatGPT liegt der Frauenanteil global bei 42 Prozent, bei Claude von Anthropic sogar nur bei 31 Prozent.
Die KI kann immer besser programmieren und Softwarefehler lösen. Viele Entwickler fürchten deshalb um ihre Jobs. Thomas Dohmke, CEO der Entwicklerplattform Github, sagt: „Wir sind weit davon entfernt, dass KI einen Entwickler ersetzen kann.“
Von Nina Müller
Auf der Github Universe in San Francisco spricht F.A.Z. Digitalwirtschaft mit dem Mann, dessen Unternehmen die Zukunft der Softwareentwickler für immer verändern könnte: Thomas Dohmke. Der gebürtige Deutsche ist seit 2021 CEO von Github, bekannt als eine Plattform zum Teilen von Programmcode, die fast jeder Entwickler auf der Welt nutzt. Der KI-gestützte Github Copilot ist bereits zum Standardassistenten in der Softwareentwicklung geworden. Nun leitet die generative KI die nächste Phase ein.
Thomas Dohmke ist seit 2021 CEO des US-Unternehmens Github. Picture Alliance
Wer steigende Nutzung und wachsende Ansprüche für das Training neuer KI-Modelle extrapoliert, entdeckt schnell mehr und mehr Engstellen. Heute sind die knappen KI-Chips der bedeutendste Flaschenhals. Der nächste ist der wachsende Strombedarf. Wenn KI wirklich transformativ für die gesamte Wirtschaft ist, dann müssen wir die Anforderungen an ihre Infrastruktur sehr viel ernster nehmen.
Von Marcel Weiß
Zwei Aspekte bestimmen die öffentliche Debatte rund um KI. Neben den immensen Sprüngen in den Fähigkeiten der Technologie geht es vor allem um die infrastrukturellen Herausforderungen, die mit KI einhergehen. Einerseits sprechen wir hier von einem immensen Bedarf an für KI-Training und Einsatz notwendigen GPUs, der weit größer ist als das produzierte Angebot. Darüber hinaus ist die nächstgrößte Hürde der rasant wachsende Strombedarf. Beides hängt zusammen. GPUs sind für KIs geeignet, weil sie viele Rechenabläufe parallel verarbeiten können. GPUs produzieren deshalb tendenziell mehr Wärme als CPUs, besonders wenn es um High-End-Grafikkarten unter Volllast geht. Wird ein KI-Modell trainiert, dann verbrauchen sehr viele GPUs sehr viel Strom unter quasi konstanter Volllast. Höherer
Energieverbrauch heißt immer auch höhere Abwärme. So weit, so bekannt. Aber was bedeutet das alles konkret?
Wir müssen nicht nur über Datencenter, wie hier das Rechenzentrum der Firna Equinix sprechen, sondern über eine KI-Infrastruktur. Ilkay Karakurt
Was vor einem Jahr als technologische Spielerei galt, hat sich zu einer der am schnellsten wachsenden Schlüsseltechnologien entwickelt. Die Unternehmen investieren weiter, aber das Tempo lässt etwas nach.
Von Holger Schmidt
Nach der Hypephase des vergangenen Jahres ist generative KI in den Arbeitsalltag vieler Unternehmen integriert. Die schnelle Verarbeitung von Daten, die Erstellung von Texten und die Automatisierung von Prozessen gehören mittlerweile zum Standardrepertoire der generativen KI. Im Jahr zwei nach dem Start von ChatGPT wird der generativen KI weiter ein großer Einfluss zugeschrieben, besonders in der IT, dem Kundendienst und dem Marketing. Die Unternehmen investieren daher in KI, allerdings mit einem geringeren Wachstumstempo als im vergangenen Jahr, zeigt der Bericht „Navigating Gen AI’s Early Years“, der von AI at Wharton und dem GBK Collective erstellt wurde. Die Mehrheit der Unternehmen will die Investitionen in diesem Jahr um einen bis zehn Prozent erhöhen. Der Anteil der befragten
Betriebe, die ihre Investitionen substanziell um mehr als zehn Prozent erhöhen wollen, ist auf 25 Prozent gesunken.
Mithilfe der KI lässt sich der perfekte digitale Freund bauen. Das birgt auch Risiken: In einem Fall aus den USA wird diskutiert, inwieweit ein Chatbot des Start-ups Character AI Schuld am Suizid eines 14-Jährigen hat.
Von Nina Müller
Mit dem Computer sprechen wie mit einem echten Menschen: Für die breite Öffentlichkeit markierte der Start von ChatGPT im November 2022 den Beginn dieser Mensch-Maschine-Beziehung. Die KI übersetzt dem Computer, was der Nutzer will, kombiniert aus den vortrainierten Daten eine passende Antwort und gibt sie in menschlicher Sprache wieder aus. Diese Basis der Kommunikation über generative KI machen sich soziale Chatbots zunutze. Neben der Allzweckintelligenz wie ChatGPT gibt es immer mehr spezialisierte Dienste, mit denen sich Nutzer einen perfekten besten Freund oder Liebespartner basteln können. Ein Fall aus den USA zeigt, warum diese Angebote umstritten sind.
Bei der Erstellung von Chatbots sind der Phantasie (fast) keine Grenzen gesetzt. Picture Alliance
Meta entwickelt eine eigene KI-Suchmaschine, die offenbar Google und Bing mit ihren Angeboten ersetzen soll. Ein Crawler sei seit Monaten im Internet unterwegs, um die nötigen Inhalte zu besorgen. Meta hat seine KI-Suche bereits in alle relevanten Apps des Hauses eingebaut.
KI-Agenten sind das Topstrategiethema der kommenden Jahre, erwartet Marktforscher Gartner. Diese KI-Agenten bilden eine virtuelle Belegschaft, die menschliche Arbeit entlasten und ergänzen kann. Bis zum Jahr 2028 werden mindestens 15 Prozent der täglichen Arbeitsentscheidungen autonom von agentenbasierter KI getroffen.
Salesforce hat seine KI-Plattform „Agentforce“ für die Entwicklung von Chatbots freigegeben. Ein besonderes Merkmal von Agentforce ist die Fähigkeit, ohne menschliches Eingreifen zu arbeiten. Die Agenten können von Datenänderungen, Geschäftsregeln oder vorgefertigten Automatisierungen aktiviert werden.
Das
Vereinigte Königreich
steht vor einem erheblichen Produktivitätsproblem, weil KI im MINT-Sektor nicht ausreichend eingesetzt wird. Eine umfassende Studie von Sthree zeigt, dass 9,4 Millionen MINT-Beschäftigte in Großbritannien aufgrund des begrenzten Zugangs zu fortschrittlichen KI-Tools etwa sechs Stunden pro Woche verlieren, was zu einer jährlichen Produktivitätslücke von 64 Milliarden Pfund führt.
Elon Musks Ki-Firma
xAI verhandelt offenbar über eine neue Finanzierungsrunde, die das Unternehmen mit 40 Milliarden Dollar bewerten könnte. Zuletzt hatte xAI sechs Milliarden Dollar zu einer Bewertung von 24 Milliarden erhalten. Die Gespräche befinden sich allerdings noch in einem frühen Stadium.
Weil die Kunden mehr KI-Produkte in der Cloud nachfragen und auch das Werbegeschäft besser lief als erwartet, steigert Alphabet seine Investitionen auf mehr als 50 Milliarden Dollar in diesem Jahr. Und 2025 sollen es sogar noch mehr werden.
Von Holger Schmidt
Die Google-Suche bleibt eine Gewinnmaschine und das Cloud-Geschäft wächst dank Künstlicher Intelligenz überraschend stark. Das KI-Portfolio des Unternehmens ziehe neue Kunden an und ermögliche Aufträge, sagte Alphabet-CEO Sundar Pichai in der Telefonkonferenz nach Bekanntgabe der Quartalszahlen. „Dieses Geschäft hat eine echte Dynamik, und die Gesamtchancen steigen, da Kunden generative KI einsetzen“, sagte Pichai – und stellte die Börsianer offenbar zufrieden, denn der Aktienkurs legte nachbörslich um rund 5 Prozent zu.
Apple revidiert seine Position zur Einführung von KI-Funktionen in der EU und plant nun, ausgewählte Features auch für europäische Nutzer verfügbar zu machen. Als Datum wird der April 2025 genannt. Die Implementierung umfasst KI-gestützte Schreibwerkzeuge, ChatGPT-Integration und eine überarbeitete Siri-Version.
Tiktok-Gründer Zhang Yiming ist jetzt zum reichsten Mann in China aufgestiegen – obwohl er schon 2021 aus dem Unternehmen ausgestiegen ist. Aber ihm gehören weiterhin 20 Prozent der Muttergesellschaft Bytedance. Sein Vermögen wird auf umgerechnet etwa 46 Milliarden Euro geschätzt.
Netflix hat eines seiner internen Spielestudios geschlossen, das kurz davorstand, einen Triple-A-Titel zu veröffentlichen. Infolge der Schließung des Studios hat das Unternehmen auch die Talente verloren, die es angeworben hatte. Offenbar funktioniert die Spielestrategie nicht wie erhofft.
Googles KI-generierte Antworten (AI Overview) werden diese Woche auf mehr als 100 Länder ausgeweitet, darunter Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Kolumbien, Chile, die Philippinen, Nigeria und vielen weiteren Ländern. AI Overview ist Googles Antwort auf das Aufkommen der Antwortmaschinen wie Perplexity oder You.com.
Die Technologieaktien setzen ihren Höhenflug, der mit dem Launch von ChatGPT im November 2022 begonnen hat, auch in diesem Oktober fort. In diesen 23 Monaten hat der Nasdaq 100 rund 70 Prozent an Wert gewonnen. Kräftige Zuwächse zeigen neben bekannten Chipwerten wie Nvidia auch KI-Anwender wie Palantir sowie klassische Plattformen wie Carvana oder Life360.
Von Holger Schmidt
Der Oktober hat neben alten Bekannten wie Nvidia und Palantir auch einige überraschende Kandidaten in die Liste der Digitalaktien des Monats gespült, die von der Digitalwirtschafts-Redaktion beobachtet werden.
Die schwache Konjunktur schlägt jetzt auch auf dem Arbeitsmarkt für Digitalprofis voll durch. Im Vergleich zum Vorjahr gehen die Stellenausschreibungen in allen Disziplinen zurück – mit Ausnahme der KI.
Von Holger Schmidt
Obwohl die Digitalmärkte weiterhin wachsen, suchen die Unternehmen weniger Digitalspezialisten. Unter den zehn Kategorien des Digitalwirtschaft-Jobmonitors sind lediglich die Stellenausschreibungen für KI-Spezialisten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, während in allen anderen Kategorien Rückgänge zwischen zwei und 20 Prozent zu verzeichnen sind. Besonders kräftig sind die Ausschreibungen im Internet der Dinge, dem Cloud-Computing und der digitalen Transformation / Industrie 4.0 gefallen, zeigt die Analyse der Berliner Index-Gruppe.
Intelligente Stromzähler (Smart Meter) kommen noch langsamer als geplant. Einem neuen Entwurf der Bundesregierung zufolge sollen von 2025 an nicht wie geplant alle Haushalte ein Wunschrecht auf einen Smart Meter erhalten. Im Gegenzug sollen alle Betreiber einer Solaranlage verpflichtend einen solchen Stromzähler erhalten.
Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) erleben ein beispielloses Wachstum mit einem bemerkenswerten Anstieg der Transaktionen um 2430 Prozent im Jahr 2024. Dieser Anstieg spiegelt eine signifikante Veränderung der Geldpolitik wider, da Zentralbanken international ihre Initiativen zur Einführung digitaler Währungen beschleunigen.
Elon Musk lieferte der Börse die Story, die sie hören wollte: Mehr Gewinn, bessere Margen und ein höheres Wachstum im Autogeschäft im kommenden Jahr sorgten für einen Kurssprung. Doch die Story, die Elon Musk umtreibt, handelt von zwei Millionen autonomen Autos.
Von Holger Schmidt
Ein „normales“ Elektroauto mit Lenkrad und Pedalen für 25.000 Dollar zu verkaufen – das sei „dumm“ für Tesla, stellte Tesla-Chef Elon Musk bei der Vorstellung der jüngsten Quartalszahlen klar. Das angekündigte Auto in dieser Preisklasse werde das gerade vorgestellte Cybercab sein und autonom fahren. Überhaupt sollen alle neuen Tesla-Modelle von nun an autonom fahren. Mindestens zwei Millionen dieser Fahrzeuge wolle Tesla pro Jahr herstellen – was das Unternehmen aus dem Stand an die Spitze des noch kleinen, aber vielversprechenden Marktes katapultieren würde.
Der Markt für autonome Fahrzeuge wird in den kommenden 20 Jahren um durchschnittlich 37 Prozent per anno zulegen. Den Löwenanteil dieses Zuwachses machen die heute führenden Unternehmen Waymo, Cruise, WeRide, Baidu und AutoX unter sich aus. Der Großteil des Geschäfts entfällt erst einmal auf die Autonomietechnologien für Level 2 und 3.
WeRide, der chinesische Robotaxi-Hersteller, ist erfolgreich an der Börse in New York gestartet. Der Aktienkurs kletterte am vergangenen Freitag gleich um 20 Prozent. Das Start-up ist das jüngste Unternehmen aus China, das die gelockerten regulatorischen Hürden für einen Börsengang in New York nutzt.
Lenovo verstärkt sein Engagement im Bereich Smart Vehicles durch die Gründung einer neuen Emerging Technology Group unter der Leitung des ehemaligen Chief Technology Officers Yong Rui. Diese strategische Neuausrichtung signalisiert Lenovos Ambitionen, sich als Player im Markt für intelligente Fahrzeugtechnologien zu positionieren.
Kia hat Carpay eingeführt, den markeneigenen In-Car-Bezahldienst, der es Kunden ermöglicht, direkt aus dem Fahrzeug heraus für Produkte und Dienstleistungen zu bezahlen, beginnend mit dem EV3. Die erste Anwendung wird in Zusammenarbeit mit Parkopedia verfügbar sein.
Wer sich im Büroalltag mit Excel herumschlägt, hatte womöglich gehofft, mithilfe der KI schneller ans Ziel zu kommen. Microsofts Copilot erfordert jedoch eine spezielle Ansprache. Aber: Auch ChatGPT kann als Mentor für Excel helfen. So geht’s konkret.
Von Marcus Schwarze
Folgender Fall: Der Mitarbeiter einer Werbeagentur betreut regelmäßig einen Kunden bei dessen Werbemaßnahmen. Mal hilft er bei Broschüren und Texten für die Website und mehreren Newslettern, mal berät er bei der Auswahl neuer digitaler Werkzeuge und bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz. Da fallen täglich ein bis vier Stunden für journalistische Arbeiten an und gelegentlich bis zu sieben Stunden für Beratung. Eine digitale Zeiterfassung hilft dem Mitarbeiter, in Stichworten seine Tätigkeiten zu beschreiben und die aufgewendete Zeit zu messen.
Aus einer Zeiterfassung wurden die Daten links in Excel erfasst. Ziel ist eine Erweiterung der Tabelle um zusätzliche Spalten, die ChatGPT vorschlagen soll. Screenshot Marcus Schwarze
Anthropic dehnt die Fähigkeiten der KI massiv aus: Künftig greift Claude aus dem Netz auf den eigenen Rechner zu und erledigt dort Dinge – vom Mausklick bis zur Spionage.
Von Marcus Schwarze
„Computer Use“ nennt Anthropic die neue Funktion. Sie ist in der KI „Claude 3.5 Sonnet (new)“ hinterlegt. Direkt im Browser ist die Funktion nicht zugänglich. Sie verlangt eine geschützte Umgebung, zum Beispiel eine virtuelle Maschine im eigenen Rechner. Wer sich einen API-Schlüssel von Claude besorgt und sich traut, kann aber auch auf dem ungeschützten System mit der Funktion experimentieren – möglicherweise mit verheerenden Konsequenzen für das System und die eigenen Daten.
Aus der Fremde eine KI auf den eigenen Rechner zuzulassen zeigt Anthropic als Konzept. In der Praxis gilt es freilich, diverse Sicherungen einzubauen. Für das Automatisieren von Funktionen ergeben sich neue Möglichkeiten. Marcus Schwarze KI-generiert
„Ich möchte klarstellen, dass hier keinerlei Gegenleistung im Spiel ist.“
Jeff Bezos
Der Amazon-Gründer und Besitzer der Washington Post, rechtfertigt sich, dass die Zeitung überraschend keine Wahlempfehlung abgibt. Ohne Erfolg: Die Post verlor binnen weniger Stunden 200.000 Abonnenten.