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Mit KI zum reichsten Mann der Welt
Larry Ellison hat es geschafft: Mit 81 Jahren steht der Oracle-Mitgründer dank einer kühnen KI-Strategie in der Spitzengruppe der reichsten Menschen der Welt.
Der Aktienkurs seines Softwarekonzerns sprang seit Jahresbeginn um 80 Prozent nach oben und katapultierte Ellison in der Milliardärsrangliste zeitweise sogar vor Elon Musk. Das persönliche Vermögen des Trump-Freundes ist untrennbar an Oracles Schicksal geknüpft. Er hält rund 41 Prozent der Oracle-Aktien. Durch den KI-befeuerten Höhenflug ist Ellisons Vermögen in diesem Jahr schon um fast 160 Milliarden Dollar gewachsen, was ihn in der Geldrangliste an KI-Größen wie Jensen Huang oder Mark Zuckerberg vorbeigeschoben hat.
Holger Schmidt
Verantwortlicher Redakteur für Newsletter und Verticals.
Dieser kometenhafte Aufstieg ist das Ergebnis einer jahrelangen Fokussierung auf ein klares Ziel: Oracle zum unverzichtbaren Rückgrat der KI-Welt zu machen – als Lieferant der nötigen Infrastruktur im Hintergrund. Oracle liefert die Hardware und Cloud-Plattform, auf der Entwickler wie Open AI oder Elon Musks xAI ihre KI-Modelle trainieren und betreiben.
Diese Cloud-Offensive, die Ellision seit drei Jahren strategisch vorantreibt, zahlt sich aus. Allein im vergangenen Quartal meldete Oracle vier neue Großaufträge. Der prominenteste Deal: Open AI, der Betreiber von ChatGPT, verpflichtet sich über fünf Jahre zum Bezug von Oracle-Cloud-Leistungen im Wert von rund 300 Milliarden Dollar – einer der größten Cloud-Verträge aller Zeiten.
Und die Moral von der Geschicht? Während die Unternehmen hierzulande noch streiten, ob sich Investitionen in Gigafactories lohnen, zeigt ein IT-Veteran der alten Schule noch einmal, wie es geht. Und wie wichtig es ist, am Beginn einer neuen Basistechnologie in die nötige Infrastruktur zu investieren. Yon can’t beat experience!
Liebe Leserinnen, liebe Leser, in dieser Woche wird das Digitalwirtschaft-Briefing zwei Jahre alt. Wir hoffen, Sie in dieser Zeit gut durch die wilden KI-Jahre geführt zu haben. Wenn Sie Anregungen, Kritik und Wünsche an uns haben, dann schreiben Sie uns gern an digitalwirtschaft@faz.de.
Eine spannende Lektüre wünscht das gesamte Team!
Mandy Jarry, Nina Müller, Holger Schmidt und Johannes Winkelhage
ChatGPT
hat in weniger als drei Jahren eine Verbreitung erreicht, die es in der Technologiegeschichte so noch nicht gab. Ende Juli 2025 zählte der Dienst mehr als 700 Millionen wöchentlich aktive Nutzer, die zusammen rund 2,5 Milliarden Nachrichten pro Tag verschickten. Kommunikation, Informationssuche und Textproduktion verschieben sich spürbar in den Dialog mit großen Sprachmodellen. ChatGPT wird vor allem als Berater und Redakteur genutzt.
Mehr als die Hälfte der arbeitsbezogenen Nachrichten entfällt in Management und Business mittels ChatGPT auf Textproduktion und -bearbeitung. Picture Alliance
Goldman Sachs identifiziert eine 115-Milliarden-Dollar-Lücke bei der BIP-Erfassung des KI-Wachstums. Obwohl Künstliche Intelligenz die US-Wirtschaft um 160 Milliarden Dollar ankurbelte, erfassen offizielle Statistiken nur 45 Milliarden. Der Grund: Halbleiter gelten methodisch als Zwischeneinsatz, nicht als Investition in immaterielle Vermögenswerte.
Die „Gen Z“ treibt den KI-Einsatz in Unternehmen
voran und fungiert als Mentor für ältere Kollegen. Zwei Drittel der jungen Beschäftigten helfen bei der Tool-Einführung, was Generationsgrenzen überbrückt und Hierarchien aufweicht. 86 Prozent der Arbeitnehmer bestätigen Effizienzsteigerungen durch KI-Einsatz, im Schnitt sparen sie 55 Minuten täglich.
McKinsey analysiert Agentic-AI-Implementierungen
und identifiziert sechs Erfolgsfaktoren: Fokus auf Workflow-Redesign statt isolierte Agenten, selektiver Einsatz nur bei komplexen Varianz-Szenarien, intensive Evaluierung gegen „AI-Slop“, durchgängige Monitoring-Systeme, Wiederverwendbarkeit der Komponenten und strategische Mensch-Maschine-Kollaboration.
Perplexity sichert sich weitere 200 Millionen Dollar bei einer 20-Milliarden-Dollar-Bewertung. Das KI-Start-up fordert Google heraus, indem es Nutzerfragen direkt beantwortet. Seit der Gründung vor drei Jahren sammelte das Unternehmen insgesamt 1,5 Milliarden Dollar ein. Kürzlich bot Perplexity 34,5 Milliarden für Googles Chrome-Browser.
Mehr als die Hälfte der arbeitsbezogenen Nachrichten entfällt in Management und Business mittels ChatGPT auf Textproduktion und -bearbeitung. Picture Alliance
Mehr als 700 Millionen Menschen lassen ChatGPT für sich schreiben, Fragen beantworten oder beraten. Nun hat Open AI erstmals offengelegt, wofür der KI-Chatbot eingesetzt wird. Mit überraschenden Ergebnissen.
Von Holger Schmidt
Was sonst noch wichtig wird
Ein Konsortium um Oracle und den beiden Risikokapitalgebern Silver Lake und Andreessen Horowitz wird offenbar 80 Prozent des US-Geschäfts von Tiktok übernehmen. Das Trio wird eine neue App mit lizenzierten ByteDance-Algorithmen starten, um dem Verbot in den USA zu entgehen. China soll mit dem Geschäft einverstanden sein.
Albaniens Premier Edi Rama ernennt mit „Diella" weltweit erstmals eine
KI zur Ministerin für öffentliche Beschaffung. Das System soll Korruption vollständig eliminieren und Ausschreibungen transparenter gestalten. Mehr als eine Million Bürger nutzten die KI-Assistentin auf der e-Albania-Plattform.
München führt zum dritten Mal den Smart City Index 2025 mit 90,2 Punkten an, Hamburg verkürzt den Abstand auf nur 0,6 Punkte. Stuttgart klettert auf Platz drei. Hannover erreicht mit einem spektakulären Sprung um 34 Plätze auf Rang sieben die größte Verbesserung. Alle 83 untersuchten Großstädte zeigen digitale Fortschritte.
Jack Ma ist nach Jahren des Rückzugs wieder aktiv zu Alibaba zurückgekehrt und spielt eine zentrale Rolle bei der strategischen Neuausrichtung des Techgiganten. Ma persönlich war maßgeblich an der Entscheidung beteiligt, bis zu 7 Milliarden Dollar zu investieren, um JD.com im Handelsgeschäft anzugreifen und Marktanteile zurückzugewinnen.
Das Pokalduell zwischen Hoffenheim und St. Pauli kippt nach einem strittigem Handelfmeter in der zweiten Hälfte der Verlängerung – doch das Heimteam rettet sich spät. Verfolgen Sie alle Spiele im Liveticker.
Für Mainz 05 läuft es derzeit nicht rund in der Bundesliga. Nun kommt es zum Duell mit einer weiteren Spitzenmannschaft. Wer gewinnt? Verfolgen Sie das Spiel im Liveticker.
Nach der Niederlage in München will der BVB den Kontakt zum Spitzenreiter nicht abreißen lassen. Die Aufgabe gegen Köln ist knifflig – bis zur letzten Minute. Verfolgen Sie das Spiel im Liveticker.