Einspruch
                                                           
Freitag, 28.11.2025 | Zur Online Ansicht
 
 Frankfurter Allgemeine Pro
EINSPRUCH
Alles Wichtige aus der Welt des Rechts.
Sicherheitsrisiko Bundestag
Warum die Bundestagspolizei ein eigenes Gesetz braucht. Und: Zwei Strafrechtsprofessorinnen fordern mehr Ehrlichkeit beim Thema Ausländerkriminalität und warnen vor gesellschaftlicher Spaltung.
Wussten Sie, dass der Bundestag eine eigene Polizei hat? Rund 200 Polizeibeamte sorgen jeden Tag für Sicherheit und Ordnung in der Herzkammer des deutschen Parlamentarismus. Ihr Revier ist dementsprechend überschaubar: Das Einsatzgebiet beschränkt sich auf das Gelände des Bundestags und ist damit der kleinste Polizeibezirk Deutschlands. Ihre Existenz ist sogar Verfassungsauftrag, festgehalten in Artikel 40 Absatz 2 des Grundgesetzes.
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Finn Hohenschwert
Redakteur F.A.Z. PRO Einspruch.
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Doch so besonders ihr Einsatzort, so prekär ist die rechtliche Grundlage, auf der die Bundestagspolizei agiert. Bis heute beruhen ihre Befugnisse allein auf der Hausordnung des Bundestags und einer internen Dienstanweisung. Angesichts einer zunehmend angespannten Bedrohungslage – der „Sturm auf den Reichstag“ vor fünf Jahren ist noch in lebhafter Erinnerung – wirkt dieses rechtliche Fundament etwas fragil.
Unsere Gastautorin Katharina Leusch plädiert deshalb für ein eigenes Bundestagspolizeigesetz, das die Aufgaben und Befugnisse klar regelt und die Sicherheit des Parlaments auf eine solide rechtliche Grundlage stellt. Was genau in dem Gesetz stehen sollte, lesen Sie im Briefing.
Weitaus häufiger als über die Sicherheit des Bundestages wird über den Zusammenhang von Migration und Kriminalität gesprochen. Das Thema kann jede Diskussion in Sekundenschnelle zum Kochen bringen. Sachliche Argumente geraten dann ins Hintertreffen, Emotionen, Vorurteile und Vorwürfe geben stattdessen den Ton an.
Die Strafrechtsprofessorinnen Elisa Hoven und Frauke Rostalski – Letztere auch Mitglied des Deutschen Ethikrats – plädieren in ihrem Gastbeitrag für einen Kurswechsel: mehr Offenheit, mehr Sachlichkeit. Sie warnen eindringlich davor, Probleme schönzureden. Ihre These: Nur wer ehrlich auch über unbequeme Fakten spricht, kann Vertrauen in Politik, Wissenschaft und Medien stärken – und verhindern, dass gesellschaftliche Gräben weiter aufreißen.
Wie erleben Sie die Diskussion um Ausländerkriminalität – wird offen genug gesprochen? Oder gibt es Tabus? Schreiben Sie mir gern an redaktioneinspruch@faz.de.
Einen schönen Start ins Wochenende wünscht
Ihr Finn Hohenschwert
 
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Warum die Bundestagspolizei ein eigenes Gesetz braucht
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Wir müssen ehrlicher über Straftaten von Migranten sprechen
Rechtspolitik
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Dobrindt kündigt Einreise weiterer Afghanen an
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Hubig will Einsatz von K.-o.-Tropfen härter bestrafen
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Polen muss Ehe für alle anerkennen
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Drei Stunden allein für die Verlesung der Anklage
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Im Jurastudium ist KI nicht nur Hilfsmittel
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In Italien ist Femizid offiziell eine Straftat
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Was sonst noch wichtig ist
Ausblick
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Warum die Bundestagspolizei ein eigenes Gesetz braucht
 
 Trotz wachsender Gefahren arbeitet die Polizei im Bundestag bislang ohne klare gesetzliche Grundlage. Das Parlament wird dadurch zum Sicherheitsrisiko.
Von Katharina Leusch
Selten herrscht im politischen Raum parteiübergreifend Einigkeit. Die Forderung nach einem Bundestagspolizeigesetz ist eine dieser Ausnahmen. Im Sommer betonte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) die Notwendigkeit eines solchen Gesetzes, und erst kürzlich unterstrich Konstantin von Notz (Bündnis90/Die Grünen) wieder die Bedeutung einer klaren gesetzlichen Grundlage für die Befugnisse der Bundestagspolizei.
Polizeibeamte sichern hinter Absperrzäunen das Reichstagsgebäude. dpa
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Wir müssen ehrlicher über Straftaten von Migranten sprechen
 
 Statistiken belegen einen Zusammenhang zwischen Migration und Kriminalität. Trotzdem bestimmen Emotionen und Tabus den öffentlichen Diskurs.
Von Elisa Hoven, Frauke Rostalski
Manche Themenfelder sind derart vermint, dass eine sachliche Debatte kaum noch möglich erscheint. Über Kriminalität und Migration wird seit Jahren erbittert gestritten – in einer Weise, die symptomatisch ist für die derzeitige Debattenkultur und die Polarisierung der Gesellschaft.
Beamte der Polizei Berlin legen einem mutmaßlichen Drogen-Dealer Handfesseln an. dpa
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Rechtspolitik
 
Dobrindt kündigt Einreise weiterer Afghanen an
 
Die Regierung stoppte die Aufnahme von Personen, denen Deutschland zuvor Schutz vor der Taliban versprochen hatte. Nun macht die Opposition Druck auf den Innenminister – und der kündigt weitere Einreisen an.
Von Finn Hohenschwert, Friederike Böge
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die Einreise von weiteren Afghanen angekündigt, die in Pakistan festsitzen. Es werde in den kommenden Wochen weitere Aufnahmen geben, möglicherweise auch in verstärkter Form, sagte er nach Angaben der Bundestagsverwaltung am Mittwoch im Innenausschuss des Parlaments.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) Anfang Oktober in Berlin dpa
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Hubig will Einsatz von K.-o.-Tropfen härter bestrafen
 
Justizministerin Hubig nennt Vergewaltigungen unter Einsatz von K.-o.-Tropfen „besonders perfide und gefährlich“. Ein neuer Gesetzentwurf sieht nun mindestens fünf Jahre Haftstrafe dafür vor.
Von Heike Schmoll, Berlin
Wer sogenannte K.-o.-Tropfen zur Begehung einer Vergewaltigung oder eines Raubes einsetzt, soll zukünftig mit mindestens fünf Jahren Freiheitsstrafe rechnen.
Bundesjustizministerin Stefanie Hubig im September. dpa
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Justiz
 
Polen muss Ehe für alle anerkennen
 
Laut den Richtern in Luxemburg steht es den EU-Ländern frei, die Ehe für Schwule und Lesben nicht einzuführen. Aber sie haben alle in der Europäischen Union geschlossenen Ehen anzuerkennen.
Von Stefan Locke, Warschau
Gleichgeschlechtliche Ehen, die in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union geschlossen wurden, müssen auch in anderen EU-Staaten anerkannt werden, urteilte am Dienstag der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg. Das bedeute aber nicht, dass alle EU-Länder die Ehe für alle auch in ihren nationalen Gesetzgebungen verankern müssten.
Das Gebäude des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg Harald Tittel
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Drei Stunden allein für die Verlesung der Anklage
 
In Dresden hat ein großer Prozess gegen mutmaßliche Linksextremisten begonnen. Von Leipzig bis Budapest sollen sie Jagd auf Rechtsextreme gemacht haben.
Von Markus Wehner
Donald Trump hat es an diesem Dienstagmorgen nach Dresden geschafft, in ein Gebiet zwischen Zollamt, Wertstoffhöfen und Justizvollzugsanstalt. Allerdings nur auf einem Plakat, das die Unterstützer der Angeklagten hochhalten, gegen die an diesem Tag vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden verhandelt wird. „Trump hat Angst vor der Antifa“ steht da – eine Anspielung drauf, dass die amerikanische Regierung die Gruppierung, um die es hier geht, unlängst auf ihre Terrorliste gesetzt hat.
Kampfsportler: der Angeklagte Paul M. AFP
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Beruf und Ausbildung
 
Im Jurastudium ist KI nicht nur Hilfsmittel
 
Künstliche Intelligenz prägt die juristische Arbeit immer stärker. Das stellt angehende Juristen vor Herausforderungen: Welche Digitalkompetenzen sind erforderlich und wie können sie erlernt werden?
Von Marcus Jung
In Großkanzleien und Konzernrechtsabteilungen ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) nicht wegzudenken. Doch wie bereiten sich die Juristen von morgen auf diesen Arbeitsalltag vor? Welche Digitalkompetenzen sind erforderlich, und wie müssen sie im Studium vermittelt werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Deutsche Juristentag (DJT) in Vorbereitung seines Treffens, das nach vier Jahren im Herbst 2026 in Erfurt stattfinden wird.
Jurastudenten greifen häufig auf die Ratschläge der Künstlichen Intelligenz zurück. Picture Alliance
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Podcast
 
Verstoßen Trumps Ukrainepläne gegen das Völkerrecht?
Von Katharina Iskandar, Stephan Klenner
Verstoßen Trumps Ukrainepläne gegen das Völkerrecht?
Am Dienstag: Proteste vor der US-Botschaft in Prag gegen Trumps Ukrainepläne.  Reuters

 
Die Vorschläge des US-Präsidenten fordern das Selbstbestimmungsrecht der Völker heraus. Vor Gründung der AfD-Jugendorganisation blicken wir auf das Versammlungsrecht. Und: Welche Instrumente hat die Polizei, um das Stadtbild zu beeinflussen?
Weiterlesen
 
Juristischer Stellenmarkt
LEGALBRAINS
Das Jura-Jobportal der F.A.Z.
F.A.Z.-Stellenmarkt
Jobangebote für Juristen
 
 
Aus dem deutschen Anwaltsspiegel
Deutscher Anwaltspiegel
Compliance für Start-ups: Rebellen mit Regelwerk
 Wo andere Bremsklötze vermuten, liegt oft verborgenes Entwicklungspotential. Compliance kann für Start-ups zum echten Wachstumstreiber werden.
Von Florian Neuber
Aus dem Karrieremagazin
IQB-Karrieremagazin
Jura studieren mit der Pomodoro-Technik
 Gute Vorsätze verfliegen schnell. Wer aber mit klarer Struktur plant und sich kleine Belohnungen gönnt, schafft es, Motivation und Lernfortschritte langfristig zu sichern.
Von IQB-Karrieremagazin
 
VERANSTALTUNGSKALENDER
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Karriereevents für Juristen
Hier finden Sie auf einen Blick alle Events rund um die juristische Karriere – für alle, die in der Rechtsbranche beruflich ein- oder aufsteigen wollen.
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Nachrichten
 
In Italien ist Femizid offiziell eine Straftat
 
Von rechts und links hat das neue Gesetz zu Tötungsdelikten an Frauen im Parlament in Rom Zustimmung erhalten. Die Debatte über weitere Präventivmaßnahmen läuft weiter.
Von Matthias Rüb, Rom
Das italienische Parlament hat am Dienstag – dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen – den Straftatbestand des Femizids in das Strafgesetzbuch aufgenommen. Das Gesetz war von der Regierungsmehrheit der Mitte-rechts-Koalition von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni eingebracht worden, es fand auch die Unterstützung der wichtigsten linken Parteien, namentlich der von Oppositionsführerin Elly Schlein geführten Sozialdemokraten.
Italiens Oppositionsführerin Elly Schlein Ende Oktober im Parlament in Rom EPA
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Was sonst noch wichtig ist
  • Rückenschmerzen und dringende Termine: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versucht, seinen Korruptionsprozess zu verzögern oder sogar ganz abzuwickeln. Zur Not sollen die Geisel-Angehörigen um Gnade für ihn bitten.
  • Die EU plant eine neue Verschuldung durch Reparationsdarlehen. Kritiker warnen vor Rechtsbrüchen und langfristigen Risiken für den sozialen Frieden.
  • Thüringen darf Extremisten von juristischer Ausbildung ausschließen: Die AfD-Fraktion im Landtag war gegen die Regelung vorgegangen. Der Eingriff in die Berufsfreiheit sei gerechtfertigt, entschied der Thüringer Verfassungsgerichtshof nun.
 
Ausblick
 
Dienstag, 2. Dezember 2025
  • Luxemburg: Entscheidungen des EuGH in Sachen Haftung von Hosting-Anbietern und gerichtliche Zuständigkeit für kollektive Schadensersatzklagen gegen Apple.
Mittwoch, 3. Dezember 2025
  • Hamm: Vor dem OLG beginnt der Prozess in der Vodafone-Sammelklage der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) wegen einer Preiserhöhung im Jahr 2023.
Donnerstag, 4. Dezember 2025
  • Karlsruhe: Der BGH verkündet sein Urteil über die Frage, ob die Filmfigur „Miss Moneypenny“ Werktitelschutz genießt.
  • Luxemburg: Urteil des EuGH über urheberrechtlichen Schutz für Gebrauchsgegenstände.
 
 
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