Das Wichtigste für Sie am Dienstag: Rentner und Pflegekräfte bekommen mehr Geld. Das sind Dänemarks Prioritäten für den EU-Ratsvorsitz. Europa ächzt unter der Hitze. Und: Wer bietet mehr für Lagerfelds Villa?
1. Pfleger und Rentner erhalten mehr Geld 2. Wie die Wirtschaft trotz alternder Gesellschaft wachsen kann 3. Das sind Dänemarks Prioritäten für den EU-Ratsvorsitz 4. Keir Starmer in der Krise – Abstimmung über Sozialreform 5. ICE-Flatrate für junge Leute an Juli-Wochenenden 6. „Das hatten wir noch nie“ – Europa ächzt unter Hitzewelle 7. Wer bietet mehr für Lagerfelds Villa?
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1. Pfleger und Rentner erhalten mehr Geld
Beschäftigte in der Altenpflege bekommen mehr Geld. Picture Alliance
In der Pflege steigt der Mindestlohn. Und pflegende Angehörige erhalten mehr Flexibilität.
Mehr Rente: Die rund 21 Millionen Rentner erhalten von Juli an 3,74 Prozent mehr gesetzliche Rente. Weil immer mehr Babyboomer aufhören zu arbeiten, steht die Altersabsicherung unter Druck. Bundessozialministerin Bärbel Bas (SPD) will daher mit ihrem ersten Rentengesetz das Rentenniveau mit Milliardensummen bei 48 Prozent sichern.
Mehr Lohn:
Pflegefachkräfte erhalten künftig mindestens 20,50 Euro pro Stunde, qualifizierte Pflegehilfskräfte mit mindestens einjähriger Ausbildung mindestens 17,35 Euro pro Stunde und Pflegehilfskräfte mindestens 16,10 Euro pro Stunde. Der neue Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Oliver Blatt, warnte unterdessen im Gespräch mit der F.A.Z., dass die Zusatzbeiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung zum Jahreswechsel erstmals drei Prozent erreichen könnten.
Mehr Flexibilität:
Angehörige können Entlastungsangebote für die Pflege zu Hause nun etwas einfacher abrufen. Von heute an gibt es ein gemeinsames Budget, das die Leistungen der Verhinderungs- und der Kurzzeitpflege bündelt. 3539 Euro stehen daraus insgesamt zur Verfügung. Mit der Verhinderungspflege sollen Menschen, die Angehörige pflegen, kurzzeitig entlastet werden. In Anspruch nehmen kann man sie etwa bei Krankheit oder Urlaub. Die Pflegeversicherung zahlt die Kosten ab Pflegegrad 2.
2. Wie die Wirtschaft trotz alternder Gesellschaft wachsen kann
Deutschland ist mit einem Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent im ersten Quartal solide ins Jahr 2025 gestartet. dpa
Ein schwaches Wachstum bleibt auch in Zukunft möglich – wenn alle mit anpacken, zeigt eine neue Studie.
Szenario:
Die deutsche Wirtschaftsleistung könnte laut einer Studie von Ökonomen der KfW bis 2050 um rund 0,7 Prozent im Jahr wachsen. Zum Vergleich: Seit der Jahrtausendwende waren es durchschnittlich 1,2 Prozent. In dem Szenario der Analyse, die heute erscheint, ist die Grundannahme, dass sich die Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte fortsetzen: dass also die Zahl der Arbeitsstunden je Erwerbstätigen um 0,4 Prozent im Jahr sinkt und die Arbeitsproduktivität je Arbeitsstunde um 0,8 Prozent steigt.
Voraussetzung:
Damit das Szenario eintritt, müssten demnach allerdings mehr Menschen arbeiten. Laut den Machern der Studie müsste die Erwerbstätigenquote für die Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren bis 2050 von 77 auf 84,5 Prozent steigen. In der Altersgruppe von 65 an müsste sich die Quote sogar auf 16,8 Prozent in etwa verdoppeln.
F.A.Z.
Arbeitsmarktzahlen: Die Bundesagentur für Arbeit legt heute neue Zahlen zur Entwicklung des Arbeitsmarkts in Deutschland vor. Seit mehr als zwei Jahren steigt die Arbeitslosigkeit, abgesehen von jahreszeitlichen Schwankungen. Die Bundesagentur geht davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen im Sommer weiter steigt.
Mehr um Thema
3. Das sind Dänemarks Prioritäten für den EU-Ratsvorsitz
Kopenhagen setzt die Themen Verteidigung und Sicherheit sowie Wettbewerbsfähigkeit ganz oben auf die Prioritätenliste. dpa
Kopenhagen übernimmt die rotierende Ratspräsidentschaft von Warschau – und hat einige Herausforderungen vor sich.
Projekte:
Im kommenden halben Jahr werden dänische Regierungsvertreter die Ministertreffen leiten und bei Unstimmigkeiten zwischen den 27 EU-Staaten vermitteln. Unter dem Motto „Ein starkes Europa in einer sich verändernden Welt“ wollen die Dänen Projekte für die gemeinsame Aufrüstung gegen Russland und für mehr Wettbewerbsfähigkeit in der EU vorantreiben. Auch ein gemeinsamer Kurs gegen unerwünschte Migration und für mehr Klimaschutz liegt dem Land am Herzen.
Zoll-Streit:
Neben der ungarischen Blockade der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine ist vor allem der Zollstreit mit den USA eine große Herausforderung. Einige Tage vor Ablauf der von US-Präsident Donald Trump gesetzten Verhandlungsfrist am 9. Juli fliegt EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič in dieser Woche in die USA. Die US-Seite habe erste Entwürfe für eine grundsätzliche Vereinbarung vorgelegt. Ziel sei aber weiter ein umfangreiches Handelsabkommen, betonte Šefčovič.
Ostseeüberwachung:
Bei einem Besuch in Dänemark unterstrich Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Montag die wachsende militärische Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern. Deutschland habe bei der Überwachung der Ostsee „die Führung übernommen“, Dänemark sei hierfür ein wichtiger Partner. Zudem kündigte Pistorius eine verstärkte Präsenz Deutschlands im Nordatlantik und in der Arktisregion an. Dem von Trump begehrten Grönland will der Minister im Spätsommer einen Solidaritätsbesuch abstatten.
4. Keir Starmer in der Krise – Abstimmung über Sozialreform
Keir Starmer bekommt heftigen Gegenwind aus den eigenen Reihen. Reuters
Nachdem die Sparpläne des britischen Premiers bei der Sozialhilfe seine eigene Fraktion spalteten, lenkt Starmer vor dem Votum im Unterhaus ein. Doch der Schaden ist da.
Gesetzesvorhaben:
Der Streit überschattet Keir Starmers erstes Dienstjubiläum in dieser Woche. Heute muss sich der Premierminister erstmals ernsthaft um seine parlamentarische Mehrheit sorgen, wenn das britische Unterhaus über ein Gesetz abstimmt, das den Zugang zu staatlichen Leistungen für Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten erschweren soll. Die Regierung will damit mehr Menschen dazu bringen, wieder zu arbeiten.
Protest:
Nachdem 125 „Rebellen“ die Novelle mit einem Änderungsantrag zu Fall bringen wollten, sollen die geplanten Kürzungen nun nur auf künftige Empfänger der Behinderten- und Krankenbeihilfe angewendet werden. Nach Starmers Einlenken ist der Protest nicht vollends verstummt. Um die 50 Abgeordnete seien immer noch entschlossen, gegen das Gesetz zu stimmen, heißt es aus der Labour-Fraktion. Sie können nicht nachvollziehen, warum jetzige Empfänger ihre Hilfen behalten dürften, künftige Berechtigte jedoch schlechter gestellt würden.
Kritik: Die oppositionellen Konservativen nannten die Entscheidung beschämend und sprachen von einer verpassten Chance, die steigenden Sozialausgaben in den Griff zu bekommen.
5. ICE-Flatrate für junge Leute an Juli-Wochenenden
Alle einsteigen, bitte: Junge Leute können an allen Juli-Wochenenden günstig mit der Bahn verreisen. Jasper Hill
Wer unter 27 ist und in den kommenden vier Wochen einen Wochenendtrip plant, für den könnte sich Bahnfahren lohnen.
Beliebig viele Fahrten:
Für junge Fahrgäste bietet die Bahn im Juli ein Flatrate-Ticket an. Pro Wochenende kostet es 44 Euro. Von Freitag, 18 Uhr, bis Sonntag, 14 Uhr, sind damit laut Bahn beliebig viele Fahrten in IC-, EC- und ICE-Zügen möglich. Auch in Fernverkehrszügen ausländischer Partnerbahnen innerhalb Deutschlands gilt das Ticket demnach ohne Reservierung. Auch die französische Bahn setzt auf besondere Angebote in der Ferienzeit: Vom 5. Juli bis 30. August verkehrt die Sommerlinie zwischen Südwestfrankreich und Frankfurt. Der Umstieg in Paris entfällt.
Unpünktlich:
Die Bahn fährt derweil ihrem Pünktlichkeitsziel weiter hinterher: Mehr als ein Drittel der Fernzüge kam im ersten Halbjahr zu spät. Als pünktlich wertet die Bahn Züge, die nicht mehr als fünf Minuten und 59 Sekunden zu spät am Ziel ankommen. Der Konzern will in diesem Jahr erreichen, dass 65 bis 70 Prozent der Züge im Fernverkehr ohne Verzögerung ihr Ziel erreichen.
Infrastruktur: Schuld an der schlechten Bilanz ist vor allem die marode Infrastruktur. Etwa 80 Prozent der Pünktlichkeitsverschlechterung sind laut Bahn darauf zurückzuführen. Mit der umfassenden Sanierung von mehr als 40 viel befahrenen Strecken will der Konzern in den nächsten Jahren zuverlässiger werden.
6. „Das hatten wir noch nie“ – Europa ächzt unter Hitzewelle
Auch in Österreich ist es heiß: Menschen erfrischen sich an einem Trinkbrunnen in Wien. dpa
Die französische Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher hat eine solche Hitze in ihrem Land noch nicht erlebt, sagt sie. Auch das Mittelmeer ist aufgeheizt.
Hitzefrei:
In Frankreich hat der Wetterdienst für 84 der 101 Départements für Montag eine Hitzewarnung ausgeben. Ähnlich wie in vielen Teilen Deutschlands soll die Hitzewelle bis Mitte der Woche anhalten. Angekündigt sind Temperaturen von mehr als 40 Grad. Im ganzen Land blieben am Montag rund 200 Schulen geschlossen. Angesichts der extremen Hitze fuhr der staatliche Stromkonzern EDF das Kernkraftwerk Golfech im Süden des Landes herunter, um ein Aufheizen des Flusses Garonne zu verhindern.
Heißes Mittelmeer:
Die besonders frühe Hitzewelle lässt auch die Menschen in Spanien, Italien und Portugal schwitzen. In Andalusien gab es mit 46 Grad einen neuen Hitzerekord. Auch nachts kühlte es im Süden nicht unter 30 Grad ab. Für die kommenden Tage sind für viele Orte des Landes Temperaturen weit über 30 Grad und bis 40 Grad angekündigt. Auch das Mittelmeer heizt sich bereits ungewöhnlich früh auf: Mit durchschnittlich 26,01 Grad am Sonntag war das Wasser so warm wie noch nie in einem Juni.
Vorhergesagte Temperaturen in Europa am 1.7.25 um 13 Uhr windy.com
„Heißester Sommertag“: In Deutschland steuern die Temperaturen am Mittwoch auf ihren Höhepunkt zu. Der Deutsche Wetterdienst rechnet bei bis zu 40 Grad mit dem „bisher heißesten Tag des Sommers“. Damit setzt sich im Juli ein Wettertrend fort, der im Juni begonnen hat: mit viel Sonne, hohen Temperaturen und viel Trockenheit. Bei rund 277 Sonnenstunden – deutlich mehr als das Soll von 203 Stunden der internationalen Referenzperiode von 1961 bis 1990 – war der Juni nach DWD-Angaben außergewöhnlich warm. Im Mittel lag die Temperatur bei 18,5 Grad.
Park mit Pool, Tennisplatz, rund 600 Quadratmeter Wohnfläche: Die frühere Villa von Karl Lagerfeld im französischen Louveciennes kommt unter den Hammer.
4,6 Millionen Euro: Vier Jahre lang ließ er das Anwesen renovieren – doch nur einmal soll Karl Lagerfeld in seiner Villa am Stadtrand von Paris übernachtet haben. Heute wird das Herrenhaus des 2019 gestorbenen Modeschöpfers versteigert. Der Preis wird auf 4,6 Millionen Euro geschätzt.
Einrichtung:
2014 erwarb Lagerfeld das ehemalige Jagdschlösschen mit herrschaftlichem Entrée, Salons, einem Arbeitszimmer, mehreren Schlafzimmern, vier Bädern und einem Aufzug. Bis ins kleinste Detail ließ der Modeschöpfer es nach seinen Wünschen gestalten. So ließ er etwa sein früheres Kinderzimmer nachbilden – inklusive Leoparden-Tapete und einem originalen Louis-XVI-Bett. Die Möbel fehlen allerdings: Sie wurden bereits versteigert.
Pariser Wohnung: 2024 kam Lagerfelds 260 Quadratmeter großes Pariser Apartment unter den Hammer und übertraf den Schätzwert von 5,3 Millionen Euro um das Doppelte.
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