Guten Abend, es wird gehütet wie ein Schatz: Das Goldene Buch ist ein Dokument der jüngeren Geschichte der Stadt Frankfurt. Viele Jahrzehnte lang wurde es eher wie ein Gästebuch gehandhabt. Dank des strengen Protokolls in jüngerer Zeit ist es zu einem Kunstwerk geworden. Daniel Meuren durfte darin blättern, Wonge Bergmann dabei fotografieren. Entstanden ist eine lesens- und sehenswerte Zeitreise.
Eine prunkvolle Zeitreise: Das Goldene Buch der Stadt Frankfurt zeugt von besonderen Ereignissen und Besuchen. Wonge Bergmann
Und wenn Alexander Kiefer sich über das Geländer der Frankfurter Westhafenbrücke lehnt und dabei über seine Vision redet, glaubt man beim Glitzern der Sonnenstrahlen gelegentlich, schon die ersten Schwimmer im nur wenige Meter tiefer gelegenen Mainwasser zu sehen. So überzeugt klingt Kiefer, der ruhig, aber bestimmt seine Gedanken vorträgt. Vier 50-Meter-Bahnen zeichnet er mit seinem Zeigefinger freihändig zwischen die Hafenmauern. Dazu kommen in einer Visualisierung, die er angefertigt hat, ein paar einladende Holzpontons. Einige schmiegen sich an die Mauern. Andere liegen wie Inseln mitten im Wasser, verankert auf dem Boden des Beckens. Darauf liegen Badegäste oder sie flanieren zum Getränkestand. „
Das alles kostet nicht viel. Für einen sehr niedrigen sechsstelligen Betrag könnte sich Frankfurt hier eine Badelandschaft kreieren, die ihresgleichen sucht“, sagt Kiefer. Es wäre zugleich eine Rückbesinnung auf die Badetradition des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, als es beispielsweise das imposante Mosler’sche Bad in Höhe des Nizza auf dem Main gab. Holzpontons lagen auf einer Gesamtlänge von 500 Metern entlang dem Ufer auf dem Wasser und ermöglichten Badevergnügen. Ob diese Zeitreise tatsächlich in ein neues Schwimmbad am Westhafen mündet,
wir werden es sehen.
Bleiben wir bei körperlicher Betätigung im Alltag der Stadt: Beinahe jeder geht zu Fuß
. Und wenn es nur der Weg zum Auto ist. 37 Prozent der Frankfurter legen aber auch längere Strecken bevorzugt zu Fuß zurück, hat die jüngste Befragung zur Verkehrsmittelwahl gezeigt. Die Fußgänger hängten mit ihrem hohen Anteil Autos und Fahrräder ebenso ab wie den Nahverkehr. Diese Entwicklung möchte die Stadt unterstützen, indem die „selbstverständlichste Fortbewegungsart“, wie Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Die Grünen) den Fußverkehr nennt, attraktiver und sicherer wird. Die in der Verkehrsunfallstatistik 2024 aufgeführte Zahl von 537 Unfällen mit Fußgängern sei zu hoch.
Helfen soll dabei eine Fußverkehrsstrategie, für die jetzt die Bürgerbeteiligung begonnen hat.
Kommen wir zu Unerfreulicherem: In Hessen sind im vergangenen Jahr 128 islam- beziehungsweise muslimfeindlich motivierte Straftaten registriert worden.
Der überwiegende Teil wird dabei als politisch motiviert eingestuft und einem rechtsextremistischen Täterkreis zugeordnet, wie aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage aus der oppositionellen Grünen-Landtagsfraktion hervorgeht. Die Zahl entsprechender Straftaten ist den Angaben zufolge von 35 im Jahr 2022 auf nunmehr 128 gestiegen. Im Jahr 2020 wurden 66 und im Jahr 2021 41 derartige Delikte registriert. Der Anteil islam- und muslimfeindlicher Straftaten am Gesamtaufkommen der Delikte im Bereich Hasskriminalität liegt den Angaben zufolge bei rund zehn Prozent. „Islamfeindlichkeit ist für weite Bereiche des Rechtsextremismus ein bedeutendes Ideologieelement“, sagt Innenminister Roman Poseck (CDU) in der Stellungnahme. Rechtsextremisten versuchten, Ängste vor einer
vermeintlichen „Überfremdung“ beziehungsweise Vorurteile gegenüber der Religion des Islam und Muslimen zu erzeugen oder entsprechende Vorbehalte und Ressentiments zu schüren. Wir berichten und
kommentieren.
Der Tag beginnt mit einer Mischung aus Sonne und Wolken, später zieht es sich zu. Bei Werten bis 29 Grad gibt es aber nur selten Schauer oder Gewitter.
Geburtstag haben am Mittwoch
Werner Klatten, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Frankfurt (80); Dieter Graumann, ehemaliges Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und früherer Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland (75); Christian Scheffel
, Galerist sowie Gründer und Kurator der Skulpturenbiennale Blickachsen, Bad Homburg (62); Stephan Karl
, Geschäftsführer des Verpackungsherstellers Tetra Pak GmbH Deutschland, Hochheim (60); Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhauses Frankfurt, Vorstand des Netzwerks der Literaturhäuser (56); Nicola Fuchs-Schündeln, Wirtschaftswissenschaftlerin an der Goethe-Universität Frankfurt, Leibniz-Preisträgerin (53); Carlo Kölzer, Gründer und Vorstand der zur Deutschen Börse gehörenden Devisenhandelsplattform 360 Treasury Systems AG, Frankfurt (53); Juliane Kuhlmann, Präsidentin des Landessportbunds Hessen, Frankfurt (48).
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