Wirklich schon fünf Jahre? Ja, es ist schon so lange her, dass ein 43 Jahre alter Deutscher mordend durch Hanau zog und neun Menschen erschoss, die wegen ihres Migrationshintergrunds seiner Meinung nach nicht nach Deutschland gehörten.
Hanns Mattes
Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung für den Main-Kinzig-Kreis.
Die Erinnerung an die Opfer zum Jahrestag ist wichtig und von großer symbolischer Bedeutung gerade als Zeichen für die Angehörigen der Opfer. Das Signal richtet sich vor allem ins Land, in Hanau selbst sind die rassistischen Morde ins kollektive Gedächtnis der Stadt eingegangen. Und dort verbindet sich der Jahrestag mit der Frage, wie aus dem Gedenken an die Katastrophe Impulse für die Zukunft in der Stadt gewonnen werden können.
Das ist keine Aufgabe, für die es eine klare Handlungsanweisung gibt. Man muss anerkennen, dass es für die Angehörigen der Opfer ein Recht auf Wut und Verzweiflung gibt. Nicht alle Geschehnisse und nicht alles Leid können immer bewältigt werden. Es gibt aber auch aus dem Kreis der Familien die Zeichen der Hoffnung als Konsequenz aus dem Grauen und den Willen, einen Beitrag für das Zusammenleben in Hanau zu leisten.
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Ein Zeichen gegen Spaltung und Ausgrenzung setzen
Die Stadtgesellschaft und ihre politisch Verantwortlichen haben unter anderem beschlossen, mit einem „Haus der Demokratie und Vielfalt“ einen Platz für die Zivilgesellschaft zu schaffen als Reaktion auf den Menschenhass und Rassismus des Attentäters. Einen ähnlichen Weg hat Serpil Unvar mit der nach ihrem erschossenen Sohn Ferhat Unvar benannten Bildungsinitiative eingeschlagen. Beide Projekte sind – bei allem notwendigen Gedenken an die Tat – in die Zukunft gerichtet.
Es weist hingegen in die Vergangenheit, so verständlich es menschlich auch ist, sich an echten und vermeintlichen Versäumnissen von Behörden und Politik abzuarbeiten. Es gibt einen Punkt, von dem an man entweder die Entscheidung der Staatsanwaltschaft gegen abermalige Ermittlungen akzeptiert oder sie als Beleg einer Verschwörungstheorie nimmt, laut der der Staat verschleiern und vertuschen will.
Am Jahrestag des Attentats sollte für sie kein Platz sein. Heute geht es in Hanau darum, sich an die Opfer zu erinnern, mit den Angehörigen zu trauern und für die Zukunft ein Zeichen gegen Spaltung und Ausgrenzung zu setzen – gegen all das, was den rassistischen Mörder angetrieben hat.
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