Alles Wichtige zu Globalisierung, Sicherheit und Ressourcen
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Am Tag eins nach dem Wahlsieg Donald Trumps und dem Zusammenbruch der Koalition in Berlin tut ein nüchterner Blick not. Also erinnern wir uns zuallererst, dass die Welt schon einmal eine Präsidentschaft Trumps überstanden hat. Es wird ihr auch bei dessen zweitem Wahlsieg gelingen.
Donald Trumps Wahl ist ein Weckruf. Niemand kann mehr sagen, dass er Trump nach seinen ersten vier Jahren an der Macht nicht habe einschätzen können. Die Amerikaner wissen, wen sie sich als Präsidenten gewählt haben. Der Ausgang spricht dafür, dass die Identitätspolitik die Mehrheit der Amerikaner überfordert. Viele Männer fühlten sich von einer schwarzen, erfolgreichen Frau Kamala Harris in ihre Rolle bedroht. Auch die
gespürte Wirtschaftslage, der teure Einkauf im Supermarkt, trieb die Wähler in die Hände des Kandidaten, der Besserung verspricht. Amerikanische Kommentatoren fassen den Wahlausgang in den Satz, dass Identitätspolitik durch eine Klassenpolitik ersetzt worden sei. Kurz gesagt und wie vor zwei Wochen in diesem Newsletter analysiert: „It’s the economy, stupid.“
Die dritte Lehre aus Trumps Sieg lautet, dass die Mehrheit der Menschen Versprechen glauben, wenn sie sich deren Erfüllung nur stark genug wünschen. Die dreimalige Wahl von Indiens Ministerpräsident Narendra Modi und der Aufstieg der Rechten in Europa sind gute Beispiele dafür. Instabile Zeiten spielen in die Hände jener, die starke Führung nicht nur auf Bestellung versprechen, sondern verkörpern.
Wir wissen, dass Trump seine Meinungen schnell ändert, Vorteile sucht, zockt. Diese Mentalität wird zu einer geopolitischen Fragmentierung beitragen. Damit wird in den nächsten Jahren auch die Frage eines Angriffs auf Taiwan
wieder in den Mittelpunkt rücken – Peking rüstet auf, und Präsident Xi Jinping muss sein Volk hinter sich sammeln, die USA treiben derweil die Chipfertigung im eigenen Land voran, Trump fühlt sich an Schutzversprechen kaum gebunden.
China als „Werkbank“ der Welt verliert, die USA werden weitere Fertigung ins Land holen. So bleibt es erste Unternehmerpflicht, die Volksrepublik mehr und mehr als riesigen Binnenmarkt zu begreifen und für die künftige Fertigung Ausweichstandorte in den Blick zu nehmen. In diesem Umfeld muss auch eine - wie auch immer zusammengesetzte - neue Bundesregierung einen Kompass geben. Denn die Abwanderungstendenzen der deutschen Industrie nehmen nun noch einmal zu. Indien, Südostasien und Mexiko
werden dabei gewinnen, so schwierig sie als Standort auch jeweils sind. Und schon heute setzt die deutsche Wirtschaft bei ihrem wichtigsten Handelspartner USA mehr als 200 Milliarden Euro um.
Europa dürfte sich aufspalten in jene Länder um Viktor Orbán oder Giorgia Meloni, die sich nationale Vorteile der neuen weltpolitischen Lage erhoffen, und solche um Deutschland und Frankreich, die den Kurs einer möglichst starken Europäischen Union fortsetzen – wenn denn Berlin bald handlungsfähig wird. Für Brüssel wird es schwerer, Freihandel mit erhobenem Zeigefinger durchsetzen zu wollen. Für eine „regelbasierte Weltordnung“ war Trumps Sieg ein schwarzer Tag. Durchmogeln, etwa in der Verteidigungspolitik, wird für Europa nicht mehr gehen.
In der heutigen Ausgabe unseres geoökonomischen Briefings skizziert F.A.Z.-Herausgeber Gerald Braunberger uns die Zukunft der Weltwirtschaft. In unserem Teil zum Wahlausgang beleuchtet Klaus-Dieter Frankenberger die geopolitischen Wendungen, die der Wahlausgang hervorrufen wird. Und in einem wichtigen Interview beschreibt uns ein Praktiker die Herausforderungen, die die Logistiker in dieser auch weiterhin vernetzten Welt bewältigen müssen.
Über die Aufregung um Trumps Wahlsieg geriet ein Thema in den Hintergrund, das uns länger beschäftigen wird, als Trump Präsident bleiben kann: der Klimawandel. Der COP-Gipfel wird am Montag in Aserbaidschan beginnen. Der frühere CDU-Staatssekretär und heutige Berater Friedbert Pflüger
entwickelt bei uns eine Vision der Wende. Die in Australien, Amerikas engem Partner im Pazifik, geborene Idee einer neuen Entwicklungsbank, die Peking kontert und das Ringen mit dem Klimawandel finanziert, könnte an Fahrt gewinnen. Wir stellen sie vor.
Und weil Bilder manchmal mehr sagen als tausend Worte, zeigen wir Ihnen eine beeindruckende Aufnahme des Fotokünstlers Thomas Wrede: Seit Jahren fotografiert er das Schmelzen der Gletscher. Es lohnt sich abermals, nun im Mailprogramm die Anzeige der Bilder dieses Newsletters zu aktivieren.
Trotz aller Herausforderungen in der Welt: Bleiben Sie gelassen!
Russland hat den Exportzoll für das als Tierfutterzusatz bedeutende Sonnenblumenmehl erhöht. Weitere aktuelle Konflikte, Handelsliberalisierungen und -beschränkungen zeigt unsere interaktive Karte.
Nach der Entscheidung in Amerika nimmt die Unsicherheit über die Globalisierung zu. Die Unsicherheit muss aber nicht zu einer Krise führen. Marktwirtschaften können sich dem bevorstehenden Wandel am besten anpassen, doch die Herausforderungen für Deutschland sind erheblich.
Von Gerald Braunberger
Mit der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten und einer republikanischen Mehrheit in voraussichtlich beiden Kammern des Kongresses tritt die Weltwirtschaft in eine Phase der Unsicherheit ein, da zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abzusehen ist, in welchem Maße Trump seine Agenda aus dem Wahlkampf in praktische Politik umsetzen wird. „Trump bleibt unvorhersehbar und erratisch“, schreibt Holger Schmieding, der Chefvolkswirt von Berenberg, in einer Analyse. Unsicherheit heißt jedoch nicht, dass die Weltwirtschaft zwingend in eine schwere Krise eintreten wird. Marktwirtschaften verfügen über erhebliche Fähigkeiten der Anpassung. Gerade auf die deutsche Wirtschaft kommt die Notwendigkeit zu, sich auf Neues einzulassen, denn die absehbaren Veränderungen spielen eher
Konkurrenten in die Karten.
Indonesiens Wirtschaft ist im dritten Quartal mit 4,95 Prozent im Jahresvergleich etwas langsamer gewachsen. Als Grund gilt der leicht gesunkene Privatkonsum. Im September hat die Notenbank den Leitzins gesenkt, die Regierung versucht zudem, mit Steuererleichterungen den Konsum zu stützen.
Chinas Ministerpräsident Li Qiang hat sich bei einer Handelsmesse in Shanghai zu einer Öffnung seiner Märkte bekannt. Dies sei gerade angesichts des Aufstiegs von Unilateralismus und Protektionismus nötig. Zugleich hat Peking bei der Welthandelsorganisation (World Trade Organisation, WTO) eine Beschwerde gegen die europäischen und amerikanischen Strafzölle auf Elektroautos eingereicht.
Von der Stärke des Dollars über das Ringen mit China bis zur Einwanderung – der Wahlsieger muss diese ökonomischen Herausforderungen angehen, ob er will oder nicht.
Von Sabine Balk, Christoph Hein, Falk Heunemann
Wie hoch dürfen die Schulden steigen? Die USA sind auf dem Weg in die nächste Rekordverschuldung. Die Frage nach der US-Wahl ist nur noch, wie schnell die Schuldenlast steigt. In diesem Jahr dürfte der Staat erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg mit weiteren knapp 36 Billionen Dollar mehr Kredite aufgenommen haben, als die jährlichen Wirtschaftsleistung der USA beträgt. Allein für die Zinszahlungen muss die öffentliche Hand nun mehr als eine Billion jährlich aufbringen. Steigende Verschuldung und höhere Zinslast verringern den Spielraum für politische Programme und schwächen das Vertrauen in den Dollar.
Amerikanisches Glücksspiel: Wie sieht die Zukunft des Dollar aus? Reuters
Mit der Machtübernahme der Republikaner in Washington steht der Westen vor einem Epochenwechsel. Das lehren die Erfahrungen aus Trumps erster Amtszeit.
Von Klaus-Dieter Frankenberger
Waren Amerikas Partner noch vom Donner gerührt, als Hillary Clinton 2016 die Wahl nicht gewann, so haben sie sich dieses Mal auf eine neuerliche Präsidentschaft Trumps vorbereitet, zumindest halbwegs. Nun beginnt, nach kurzer Trauerarbeit, die ernsthafte Vorbereitung auf die neue Zeit: Was bedeutet die Rückkehr des Oberprotektionisten und Unilateralisten an die Hebel der Macht in Washington für „uns“, für den Westen, für die Partner des Westens, die sich wie die Ukraine im Konflikt mit autoritär-diktatorischen Kräften befinden? Was bedeutet Trump für die Zukunft der regelbasierten Ordnung der Welt?
Der damalige Präsident Trump beim NATO-Gipfel in Kanada 2018, mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (Mitte), Emmanuel Macron (2.v.l), Japans Premier Shinzo Abe (4.v.r), und US-Sicherheitsberater John Bolton Jesco Denzel/Bundesregierung/dpa
Unsicherheiten angesichts der Wirtschaftspolitik von Donald Trump, hohe Frachtraten durch den E-Commerce und der Fahrermangel in Mexiko fordern die Logistikbranche, erklärt Andreas Polychronakos von Röhling Logistics.
Von Falk Heunemann
Herr Polychronakos, beim diesjährigen Lateinamerika-Tag in Hamburg sprechen Sie über die Entwicklung des Logistikgeschäfts in Mittel- und Südamerika. Wie wichtig ist die Region inzwischen?
An der Kapazitätsgrenze: Containerschiff am Pazifik-Hafen von Lázaro Cárdenas in Mexiko. REUTERS
Kurt Tucholsky schrieb 1926, ein Bild sage mehr als hunderttausend Worte. „Das Bild schlägt zu, boxt, pfeift, schießt in die Herzen.“ So ist es auch mit den Aufnahmen des Fotografen Thomas Wrede.
Was auf den ersten Blick wie die Aufnahme eines Flüchtlingscamps wirken könnten, sind Kunststofftücher, die einen Rhonegletscher vor dem Verrinnen in der Sonne schützen sollen. In ihrer bedrückenden Stille erinnern die Aufnahmen an das ganze Drama des Klimawandels. Damit werden sie zu einer Mahnung an die Welt, beim Klimagipfel COP29 Ergebnisse zu erzielen. Seit 2018 hält der 61 Jahre alte Fotograf Thomas Wrede das Abschmelzen alpiner Gletscher fest. Seine Fotos sind in der Düsseldorfer Galerie Beck & Eggeling gezeigt worden. Diese Aufnahme (Rhonegletscher IV) hat gerade das Kunstmuseum Bonn für seine ständige Sammlung gekauft.
Rhonegletscher IV Thomas Wrede, VG Bild-Kunst, Bonn
Die begrenzten Mittel zum Klimaschutz könnten effizienter eingesetzt werden: nicht nur im eigenen Land, sondern multilateral. Und genau dort, wo sie stärkere Wirkung zur Vermeidung von CO₂-Emissionen entfalten könnten, meint der Vordenker und Berater.
Von Friedbert Pflüger
Bei der bevorstehenden Weltklimakonferenz COP29 in Baku (11. bis 22. November 2024) wird es einmal mehr um ambitionierte Zielsetzungen und die Finanzierung der globalen Energiewende gehen. Mit spektakulären Ergebnissen wird nicht gerechnet, die Phantasie der Klimadiplomaten scheint begrenzt. Dabei wäre die COP (Conference of the Parties, Konferenz der Vertragsparteien) das geeignete Forum, um neue Wege in der Klimapolitik zu gehen. Es könnte dort zu Vereinbarungen kommen, die nicht erwartet wurden.
Die Erderwärmung trifft Asien hart. Es fehlt an Geld, es fehlt an privaten Investoren. Und die Regierungen fördern das Verbrennen von Kohle weiter.
Von Christoph Hein
Der Klimawandel dürfte die Schwellen- und Entwicklungsländer in der asiatisch-pazifischen Region wesentlich härter treffen als bislang erwartet. Die Asiatische Entwicklungsbank (Asian Development Bank, ADB) schätzt nun, dass dort bis zu 431 Milliarden Dollar jährlich gebraucht würden, um die Folgen des fortschreitenden Klimawandels zu begrenzen. Bislang waren die Ökonomen von 102 Milliarden Dollar jährlich ausgegangen.
Bewaffnete Rebellen in Myanmar haben ein Gebiet übernommen, in dem seltene Erden abgebaut werden. Von dort wird vor allem China beliefert. Nun drohten die Preise auf dem Weltmarkt zu steigen, warnen Analysten. China kontrolliert 90 Prozent der Verarbeitung für Seltene Erden, die etwa in Smartphones und Solarmodulen verwendet werden.
Abu Dhabis wichtigstes Ölunternehmen Abu Dhabi National Oil Co. hat ein Programm eingeführt, um die Energiebranche mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) effizienter zu gestalten und Emissionen zu verringern. Die Software wurde in Zusammenarbeit mit Microsoft entwickelt. Die Genauigkeit von Produktionsprognosen würde um bis zu 90 Prozent erhöht.
Die Energiewende erfordert Billionen von Dollar. Zugleich klemmt es bei den Lieferketten. Abhilfe könnte eine weitere multilaterale Entwicklungsbank bringen, sagen Forscher. China wird das nicht gefallen.
Von Christoph Hein
Braucht die Welt eine weitere multilaterale Entwicklungsbank? Ja, sagen Wissenschaftler des australischen Lowy-Instituts in Sydney. Achtzig Jahre, nachdem Industrieländer im amerikanischen Bretton Woods eine internationale Finanzarchitektur entwarfen, sei es nun an der Zeit, diese sprunghaft weiterzuentwickeln. „Die daraus hervorgegangenen Institutionen sind nach wie vor wichtig, aber sie haben Mühe, den modernen Herausforderungen des Klimawandels und der wirtschaftlichen Unsicherheit gerecht zu werden.
In Malaysia nehmen die Börsengänge zu, und das entgegen dem rückläufigen Trend in Südostasien. Während etwa in Indonesien weniger Unternehmen auf das Parkett gingen, stieg ihre Zahl in Malaysia um 32 Prozent. Die Zahl der Börsengänge im asiatisch-pazifischen Raum ist gesunken, was vor allem auf einen Einbruch in China zurückzuführen ist.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Kenia eine weitere Tranche von Hilfskrediten in Höhe von 606 Millionen US-Dollar
ausgezahlt. Sie war nötig, da die Bevölkerung in dem stark verschuldeten Land gegen Ausgabenkürzungen protestiert hatte und zugleich die Staatseinnahmen deutlich geringer ausgefallen waren als geplant.
Nach 58 Jahren verliert die Regierungspartei in Botswana ihre Macht – Folge einer Wirtschaftskrise in der ältesten Demokratie Afrikas. Der scheidende Präsident zieht sich klaglos aufs Altenteil zurück.
Von Christian von Soest
Nach Jahrzehnten an der Macht hat es Botswanas Regierungspartei, die Botswana Democratic Party, erwischt. Zum ersten Mal hat jene Kraft, die das Land im südlichen Afrika 1966 in die Unabhängigkeit führte, ihre Mehrheit verloren. Und zwar krachend. Von den 34 Parlamentssitzen blieben nach den Wahlen Ende Oktober ganze vier übrig. Ein Debakel, das viele überraschte.
Unser Kolumnist hat die Welt im Blick. Jasper Hill
Einen Panzer mit Wasserstoffantrieb plant der südkoreanische Hersteller Hyundai. Die neue Panzergeneration K3 soll laut dem Konzept weniger Wartung erfordern und würde Modelle europäischer und amerikanischer Rüstungsanbieter überflügeln, die bisher ausschließlich auf fossile Antriebe setzen.
Australien hat den hoch dotierten Auftrag für ein militärisches Satellitenkommunikationssystem zurückgezogen
. Vorgesehen war ursprünglich, dass Lockheed Martin für sieben Milliarden australische Dollar (rund 4,3 Milliarden Euro) ein System aus mehreren geostationären Satelliten und Bodenstationen errichten sollte, um das australische Militär vor Cyberangriffen zu schützen.
Business Class
Rückspiegel
Vor 505 Jahren - Die Spanier in Tenochtitlán
. Eroberungen beginnen selten mit offenen Toren. Doch als der Spanier Hernán Cortés am 8. November 1519 in der Hauptstadt des Aztekenreiches eintrifft, wird sein Weg mit Blumen bestreut und er selbst mit Gold und anderen Geschenken überhäuft – wohl weil der Herrscher Montezuma hofft, ihn als Verbündeten inmitten eines Bürgerkriegs zu gewinnen. Das hält den Eroberer nicht davon ab, wenige Tage später Montezuma als Geisel zu nehmen und von ihm Gold zu erpressen. Als die Lage einige Monate später eskaliert und Cortés sich zurückziehen muss,
erobern seine einheimischen Verbündeten die Stadt. Auf ihren Ruinen entsteht Mexiko-City. Der Einmarsch inTenochtitlán und das Aztekengold bilden den Grundstein für das spanische Kolonialreich, das wir heute als Lateinamerika kennen. Schatzsuchende Spanier, die auf den von Kolumbus entdeckten Karibikinseln nicht fündig geworden waren, erobern nun auch das Festland, zwingen den Eroberten ihre Sprache und Religion auf und steigen durch das Gold und Silber aus den Kolonialminen zur Weltmacht auf.
Das Gemälde aus dem 16. Jahrhundert zeigt den Eroberer Hernán Cortés während seines zeitweiligen Rückzugs aus Tenochtitlán (heute Mexico-City) im Kampf gegen Azteken. epd
F.A.Z.-Zitat der Woche
„Das Ende der Weltnaturkonferenz ist ein Grund zur Sorge: Eine Einigung über die Finanzierung des globalen Naturschutzes ist nicht gelungen. Dabei ist der Verlust von Natur auch ein ökonomisches Problem.“ Katja Gelinsky, Wirtschaftskorrespondentin in Berlin, kommentiert den Ausgang der Weltnaturkonferenz COP16 in Kolumbien.
Die GUTE Nachricht
Günstiges, solarbetriebenes Wasserentsalzungsgerät:
„Wasser, Wasser, überall, und doch kein Tropfen zu trinken.“ Schon 1798 beklagte der englische Dichter Samuel Taylor Coleridge in der „Ballade vom alten Seemann“, dass das Wasser der Meere zwar im Überfluss vorhanden ist, aber nicht getrunken werden kann. Heute ist der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser in vielen Ländern ein gravierendes Problem. Forscher der kanadischen Dalhousie University haben nun für Entwicklungsländer und abgelegene Gebiete ein tragbares solarbetriebenes Wasserentsalzungsgerät entwickelt. Es reinigt Meerwasser mit der Kraft der Sonne, Komponenten werden aus gebrauchten Reifen gewonnen. Praxistests im Hafen von Halifax ergaben einen täglichen Ertrag von bis zu 3,67 Liter Trinkwasser. Die Anlage kann das Wasser gleichzeitig entsalzen, desinfizieren und
dekontaminieren, und dies zu Kosten von weniger als einem Cent pro Liter.
Das solarbetriebene Gerät zur Wasserentsalzung Dr. Mita Dasog and Matt Dalhousie University
Termine
11. bis 22. November: Baku. Der Weltklimagipfel
(United Nations Climate Change Conference, COP) tritt in der Hauptstadt von Aserbaidschan zusammen (COP29).
10.11. bis 16.11.: Lima. Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC Leaders Economic Meetings, ALEM) in Peru
18.11. bis 19.11.: Rio de Janeiro. 19. G-20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs. 2024 unter der Präsidentschaft von Brasilien